Benefizkalender

Sinn und Zweck aller Einnahmen aus dem Verkauf dieses Kalenders ist es, Müttern oder Vätern von schwerst behinderten Kindern unter die Arme zu greifen, wenn sie selber dringend der Hilfe bedürfen. Man muss wissen, dass Menschen, die über viele Jahre hinweg 3 x 8 Stunden täglich voll verantwortlich für das Wohlergehen sowie für das Leben und Überleben ihres Kindes im Einsatz sind, unweigerlich irgendwann an ihre eigenen gesundheitlichen Grenzen stoßen.

Wenn pflegende Angehörige an ihre Grenzen stoßen

Eine der beiden Organisatorinnen, deren Tochter 2012 im Alter von 22 Jahren verstorben ist, weiß aus unmittelbarer Erfahrung, wie dringend Hilfe von Nöten ist, wenn eine allein pflegende Person krankheitshalber ausfällt. Das Projekt soll auf die Notwendigkeit mobiler „Springer“  im Pflegebereich hinweisen und die Bereitstellung eines solchen Personals von öffentlicher Hand initiieren.

Ein Recht auf Krankenstand

Denn wenn jeder Angestellte – sei es in der Wirtschaft, oder im öffentlichen Dienst – einen Anspruch auf Krankenstand hat, wo er an seinem Platz von einem anderen vertreten wird – um wie viel mehr sind wir dasselbe als Gesellschaft jenen schuldig, bei deren Arbeit es um weit mehr als um Umsätze und Zahlen geht? Daher haben wir mit Hilfe der  bgld. Caritas und mit freundlicher Unterstützung des Bischofs von Eisenstadt folgenden Vorschlag ausgearbeitet: in akuten Notfällen sollen künftig betroffene Familien  qualifizierte Behinderten-Pflegepersonen aus den Behinderten-Heimen der Caritas anfordern können, deren vorübergehender Rund-um-die-Uhr-Einsatz zu Hause vom Land Burgenland finanziert werden soll.

Nur ein „Tropfen auf den heißen Stein“

Die Erlöse aus dem gesamten Kalenderverkauf sollen und können nur als Startschuss angesehen werden für dieses Anliegen, für das sich all die starken Frauen auf den Bildern und auch ein paar beherzte Männer mit so viel Engagement eingesetzt haben. Denn sie sind überzeugt: wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, um effektiv zu helfen.

Erlös geht vollständig an Hilfsorganisationen

Durch die Tatsache, dass alle Leistungen von Models, Fotografen und Grafikern völlig unentgeltlich erbracht wurden und der Druck durch Spenden und Förderungen vorfinanziert wurde, kann der Käufer davon ausgehen, dass der gesamte Kaufpreis dem deklarierten Zweck zufließen wird.

Die Vorgeschichte

Der Grund, warum Theresia Bauer sich dieses Projekts angenommen und ihm diese Richtung gegeben hat, ist ihre Tochter, Erika. Sie war ihr ganzes Leben lang bei jedem Handgriff, den sie tun wollte, auf die Hilfe eines anderen Menschen angewiesen. Die letzten 9 Jahre ihres Lebens verbrachte sie liegend. Bis zum Schulalter hat sie sich selbst gar nicht krank oder anders wahrgenommen. Mit den Jahren wurde die Diskrepanz zwischen ihr und der übrigen Welt aber immer deutlicher – und somit die Anforderungen an ihre Eltern immer schwieriger. Mit dem plötzlichen Tod von Erikas Vater lag die wachsende Verantwortung allein bei der Mutter.

Was ein Körper alles auszuhalten vermag – sowohl der eines behinderten wie der des pflegenden Menschen – erfährt man  erst, wenn man sich in einer Situation befindet, wo Alternativen gar nicht denkbar sind.

Der Sinn des Leidens

Die Kraft, derartigen Anforderung zu begegnen, erwächst einzig und allein aus Liebe. Und die Erfahrung dieser reinen Liebe mag vielleicht der Sinn eines so unvorstellbar mühevollen Lebens sein. Man neigt ja im Allgemeinen dazu, Dinge und Ereignisse nur dann als sinnvoll zu betrachten, wenn diese zu etwas nütze sind bzw. wenn sie, nach unseren Vorstellungen, „gut ausgehen“. Auch – oder gerade dann, wenn es sich dabei um das Leben selbst handelt.

„Schulkind und Nurkind“ – Oder: Das Wunder, das nie geschah

So war auch Erikas Familie immer getragen von der brennenden Hoffnung, dass sie doch irgendwann einmal gesund werden möge. Ihre Schwestern erinnern sich noch heute an ein Spiel, das sie als kleine Kinder – lange vor  Erikas Geburt – immer wieder mit Hingabe gespielt hatten. Sie nannten es „Schulkind und Nurkind“. Im Nachhinein erscheint es ihnen wie eine Vorahnung, dass sie dieses Spiel damals mit so großer Leidensschaft gespielt hatten, denn es handelte sich dabei um zwei Kinder, von denen eines zur Schule ging, und das andere – das Nurkind – saß im Rollstuhl. Das Schulkind spielte mit dem Nurkind und kümmerte sich um dieses, und am Ende geschah immer ein Wunder, und das Nurkind stand gesund vom Rollstuhl auf.

Aber im späteren Leben geschah dieses Wunder nicht. Hilflos und fassungslos mussten die Mädchen ihrer kleinen Schwester beim Sterben zusehen. Die Frage nach dem Warum ist bis heute offen geblieben. Im Zusammenhang mit der Sinnfrage hat ihre Mutter den folgenden Text geschrieben:

Nurkind

Es ist nicht geboren, für Eltern zu glänzen,
muss keine besonder’n Talente kredenzen,
es wird niemandes eitle Erwartung erfüllen,
noch kann’s ein Bedürfnis nach Ansehen stillen.
Es fragen gar manche, ob es wert ist, zu leben –
hat es der Gesellschaft überhaupt was zu geben?

Es kann keinen sportlichen Wettkampf gewinnen,
nur täglich versuchen, dem Tod zu entrinnen;
es wird nicht die Welt durch sein Äußeres zieren
und kann nicht mit „wertvoller“ Leistung brillieren;
es ist nirgendwo wirklich willkommener Gast –
sein Anblick ist mühsam, ist es keine Last?

Und doch hat das Nurkind die gleichen Gefühle
wie’s Schulkind, auch gar keine anderen Ziele:
es wünscht sich Berührung und sehnt sich nach Liebe
nicht, dass man es bloß an den Rand immer schiebe –
Wer  will schon als peinliches Etwas fungieren,
oder sich für sein Dasein vor allen genieren?

Schau in die Augen des Nurkinds, nur zu!
Traust du dich denken, in seinem Körper steckst du?

Kooperationen

Finanziell unterstützt wird das Projekt vom Frauenreferat der Burgenländischen LandesregierungLandeshauptmann Niessl und einigen privaten Sponsoren.

Die aus dem Kalenderverkauf erzielten Erlöse sollen – wie oben erwähnt – zur Gänze über Caritas und Moki (Mobile Kinderbetreuung) speziell allein pflegenden Müttern oder Vätern behinderter Kinder zugute kommen, die im eigenen Krankheitsfall eine qualifizierte Pflegevertretung zu Hause benötigen.

Die konkrete Zielsetzung

Daher haben wir mit Hilfe der  bgld. Caritas und mit freundlicher Unterstützung des Bischofs von Eisenstadt folgenden Vorschlag ausgearbeitet: in akuten Notfällen sollen künftig betroffene Familien  qualifizierte Behinderten-Pflegepersonen aus den Behinderten-Heimen der Caritas anfordern können, deren vorübergehender Rund-um-die-Uhr-Einsatz zu Hause vom Land Burgenland finanziert werden soll. Ziel unserer Bemühungen ist eine Erweiterung der von Moki bereits praktizierten Arbeit zur Entlastung von Eltern behinderter Kinder, die im Falle einer eigenen Erkrankung dann auf eine vorübergehende 24-Stunden-Betreuung ausgedehnt werden soll.

Unterstützen Sie mit uns Familien behinderter Kinder!

Der Erwerb des Kalenders ist eine gute Gelegenheit, ein Geschenk mit doppelter Sinngebung zu machen, indem man mit hochwertiger Kunstfotografie Freude schenkt und zugleich Menschen in Notsituationen unterstützt.

— UPDATE —

Der Gesamterlös von insgesamt 10.850.– Euro wurde zugunsten von Eltern behinderter Kinder an Caritas und MOKI Burgenland überwiesen.

Herzlichen Dank an alle, die dieses Projekt unterstützten!

Ihr Mirakel-Team